Assistenzarztstellen: So finden angehende Fachärzte die passende Stelle

Mindestens sechs Jahre Studium und ein dreiteiliges Staatsexamen liegen hinter einem Mediziner, der sich als Assistenzarzt bewerben will. Das schreibt die bundesweit einheitliche Approbationsordnung vor. Mit dem Bestehen der dritten Teilprüfung darf der Berufstitel „Arzt“ geführt werden. Eine Promotion zum „Dr. med.“ ist nicht erforderlich, um als Assistenzarzt tätig zu sein. Viele junge Ärzte wählen aber aus Karrieregründen diesen Weg. Assistenzärzte sind demnach approbierte – also zugelassene – Ärzte, die sich zum Facharzt weiterbilden.

Den optimalen Einstieg finden

Der Markt für Assistenzarztstellen ist recht unübersichtlich. Die Mitgliedschaft in einem Karrierenetzwerk für Ärzte und Kliniken kann sehr hilfreich sein, wenn es um die Auswahl des künftigen Arbeitgebers und die Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch geht. Hier findet man auch Portale mit einschlägigen Stellenangeboten. Bezüglich der Bewerbungsunterlagen gibt es keine anderen Regeln als bei jedem anderen Beruf – eine ordentliche Bewerbungsmappe mit Kopien des Approbationsurkunde und des Examenszeugnisses gehört dazu. Adressiert wird die Bewerbung an den in der Stellenausschreibung genannten Ansprechpartner. Fehlt diese Angabe, ist es der Chefarzt der Klinik. Es schadet nichts, die Bewerbung in einem Telefonat anzukündigen und damit vorab einen persönlichen Kontakt herzustellen. Oftmals laufen die Bewerbungsverfahren heute online ab. Die erforderlichen Unterlagen werden hochgeladen. Wählen Sie gängige Formate wie PDF und achten Sie darauf, dass die Dateien nicht zu groß sind.

Eigene Vorstellungen definieren

Während das Bewerbungsschreiben eher Routine ist, erfordert die Frage, auf welche Stellen Sie sich überhaupt bewerben möchten, einige Überlegung. Nehmen Sie sich Zeit. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kopf frei ist von den Anstrengungen des Studiums und den gerade abgeschlossenen Prüfungen. Denken Sie daran, dass das Wort Assistenzarzt irreführend ist. Schon seit fast zehn Jahren lautet der offizielle Begriff Ärztin bzw. Arzt in Weiterbildung. Sie übernehmen zwar schon sehr anspruchsvolle Aufgaben, zum Beispiel indem Sie als Stationsarzt in einer Klinik der erste Ansprechpartner für Patienten sind. Es geht aber vor allem um Ihre Qualifikation zum Facharzt, und da ist es entscheidend, einen guten Oberarzt oder Chefarzt als Anleiter zu haben. Sicher werden Sie für Ihre Bewerbung auch Kriterien wie Mobilität (Wohnortnähe, öffentliche Verkehrsmittel, Parkplätze) heranziehen. Viel wichtiger ist aber, was Sie von Ihrem künftigen Beruf erwarten. Ist Patientenversorgung Ihr Ding, vielleicht in einem kleinen Team, oder möchten Sie Forschung und Lehre an einer großen Universitätsklinik in den Mittelpunkt der nächsten Jahre stellen? Vielleicht haben Sie während des Studiums bereits entsprechende Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen können. Nutzen Sie diese. Idealerweise haben Sie schon mitbekommen, ob die Einarbeitung gut organisiert ist und wie Dienstmodelle aussehen. Den letzten Ausschlag zwischen zwei gleich attraktiven Stellen kann auch die Bezahlung geben, denn es gibt unterschiedliche Tarifverträge. Achten Sie auch auf Extras wie Freistellung für Fortbildung, kostenlose Dienstkleidung oder einen Schreibdienst, der Ihnen lästige Tipparbeit abnimmt.

Bild: Bigstockphoto.com / World Image

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