Peyronie (Penisverkrümmung) – körperliche Erkrankung mit psychischen Folgen

Vielleicht ist es eine ungerechte Verallgemeinerung, dass Männer erst dann zum Arzt gehen, wenn sie den Kopf unter dem Arm tragen. Peyronie, die Penisverkrümmung, ist ein intimes Gesundheitsthema, das zudem als peinlich empfunden wird. Weil die ersten Anzeichen harmlos scheinen und die (unbegründete) Hoffnung besteht, das gehe von selbst wieder weg, wird der Arztbesuch aufgeschoben.

Verständlich, aber falsch. Während im Anfangsstadium eine medikamentöse Behandlung ausreichend sein kann, sind später physikalische Methoden wie die unter www.penimaster.de vorgestellte Lösung oder sogar eine Operation angezeigt. Der Arzt kennt die Krankheit, niemand muss sich deswegen schämen. Einer von hundert Männern zwischen vierzig und sechzig Jahren erhält die Diagnose Peyronie. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, Schätzungen sprechen von fünf bis sieben Prozent Betroffener.

Ursachen und Symptome

Peyronie war bereits im Altertum bekannt, wie man aus Grabbeigaben weiß. Vor rund fünfhundert Jahren wurde die Krankheit schon medizinisch beschrieben. Ihren Namen erhielt sie aber erst 1743 nach dem französischen Chirurg François Gigot de la Peyronie. Die medizinische Bezeichnung Induratio penis plastica (IPP) macht deutlich, um was es geht. Das lateinische Wort induratio bedeutet Verhärtung. Bei IPP-Patienten erkrankt das Bindegewebe am Penisschaft. Es kommt zu einer Entzündungsreaktion am Rand der Schwellkörper. Durch eine natürliche Reparatur-Reaktion des Körpers bilden sich aus dem erkrankten Bindegewebe Plaques, eine Vernarbung, in der sich später Kalk ablagert.

Erste Anzeichen sind Schmerzen bei der Erektion, weil sich die Schwellkörper wegen des verhärteten Gewebes nicht mehr richtig ausdehnen können. Später kommt es zu Verkrümmungen bis zu einem Winkel von neunzig Grad, weil die Plaques ein geradliniges Aufrichten des Penis verhindern. Verständlich, dass ein Geschlechtsverkehr dann praktisch nicht mehr möglich ist.

Die Ursachen von IPP sind nicht vollständig geklärt. Wesentliche Gründe scheinen kleinere Verletzungen (Traumata) des Penis zu sein, wie sie beim Verkehr in ungünstigen Positionen oder bei Trunkenheit auftreten. Raucher haben ein 16-fach erhöhtes IPP-Risiko. Außerdem scheint eine genetische Veranlagung eine Rolle zu spielen, denn IPP geht häufig mit vergleichbaren Erkrankungen an den Händen oder auch mit Diabetes, Rheuma, Leberzirrhose und anderen Beschwerden einher.

So kann der Arzt helfen

Wer den Verdacht einer beginnenden Penisverkrümmung hat, sollte bereits bei ersten Problemen mit der Erektion zum Arzt gehen. Wird IPP früh genug erkannt, ist das ursprüngliche Bindegewebe noch vorhanden. Dann kann man versuchen, die Entzündung mit Medikamenten zu bekämpfen und damit die Bildung von Plaques verhindern bzw. sie auflösen. Allerdings funktioniert das in aller Regel nur, wenn sich noch keine verhärtete Narbe gebildet und keine Verkalkung stattgefunden hat.

Eine weitere Möglichkeit ist die (ergänzende) Behandlung mit einem medizinischen Expander, die sogenannte Penistraktionstherapie (Penile traction therapy / PTT). Ist es für die konservative Therapie zu spät, kann eine Operation helfen. Diese wird aber erst durchgeführt, wenn die Krankheit zum Stillstand gekommen ist, also keine Entzündung mehr besteht, und eine angemessene Wartezeit in der stabilen Phase verstrichen ist.

Insgesamt können ein oder zwei Jahre vergehen. Die Erwartungen an einen Operationserfolg sollten nicht zu hochgesteckt sein. Meist werden nur Symptome behandelt, also die Verkrümmung beseitigt durch Einschnitte in die Plaque oder Begradigung der gegenüberliegenden Seite. Die aufwendigere Entfernung der IPP-Plaques ist für die Kliniken in der Regel unwirtschaftlich und konnte sich nicht allgemein durchsetzen, zumal IPP grundsätzlich als gutartige Erkrankung gilt und von den Plaques keine Gefahr ausgeht.

Bild: Bigstockphoto.com / pissanu Boossaya

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