Im Fall einer Pflegebedürftigkeit entsteht immer eine Kostenlücke: Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt die Kosten für Heim- oder Privatpflege nur anteilig. Um diese häufig erhebliche Differenz auszugleichen, kann eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll sein. Welche Modelle es gibt und in welchen Fällen sich eine solche Versicherung lohnt, erfahren Sie hier.
Die drei Modelle der Pflegezusatzversicherung
Bei der Pflegetagegeld-Versicherung zahlt die Versicherungsgesellschaft einen festen Betrag pro Tag. Die Höhe richtet sich nach der entsprechenden Pflegestufe und den eingezahlten Beiträgen. Hier ist es wichtig, auf den Tarif zu achten: Manche bieten einen höheren Satz bei der Heimpflege, andere zahlen den gleichen Satz auch für die Pflege zu Hause – egal ob durch einen Pflegedienst, Bekannte oder osteuropäische Betreuer(innen), wie sie zum Beispiel über www.curando-pflege.de vermittelt werden. Das zweite Modell ist die sogenannte Pflegekosten-Zusatzversicherung, die den gesetzlichen Zuschuss aufstockt. Die Beteiligung gilt nur für solche Pflegeleistungen, die auch vom Gesetzgeber unterstützt werden, also professionelle Betreuung. Pflegende Angehörige oder ungelernte Betreuungskräfte erhalten keine oder nur wenig Zuschüsse. Die dritte Variante ist die Pflege-Rentenversicherung. Diese zahlt eine monatliche Rente, sobald eine Pflegebedürftigkeit diagnostiziert wurde. Wofür er das Geld einsetzt, entscheidet der Versicherte selbst.
Welches Modell der Pflegezusatzversicherung eignet sich für wen?
Welche Pflegezusatzversicherung für wen geeignet ist, hängt von vielen Faktoren ab. Zunächst einmal sollte die Frage beantwortet werden, ob die Pflege voraussichtlich kommerziell oder von einem Angehörigen übernommen werden soll. Wenn bereits klar ist, dass ein Pflegeheim oder die Pflege durch einen anerkannten Pflegedienst die einzige Option ist, kommt die Pflegekosten-Zusatzversicherung in Frage. Soll eventuell ein Angehöriger zuständig sein oder können Sie dies noch nicht entscheiden, sind Pflegetagegeld-Police oder Pflege-Rentenversicherung mögliche Optionen. Der Unterschied besteht hier darin, dass Sie bei der Rentenversicherung ein Guthaben ansparen, das Sie anteilig auch bei Kündigung ausgezahlt bekommen. Die Tagegeld-Versicherung zahlt nur, wenn Sie die Beiträge bis zum Schluss leisten. Beiden Versicherungen gemein ist, dass Sie bei Auszahlung frei über das Geld verfügen können und Ihnen somit sämtliche Optionen offen stehen.
Für wen ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll?
Die Lücke zwischen gesetzlichen Pflegezahlungen und tatsächlichen Kosten müssen Sie ohne Zusatzversicherung selbst ausgleichen – durch Kapital und Eigentum. Ist dieses nicht vorhanden oder irgendwann aufgebraucht, müssen die Angehörigen zahlen. Erst dann springt der Staat ein. Ein Beispiel: Ein Pflegeheimplatz für einen Patienten mit Pflegestufe 3 kostet gut 3000 Euro. Die gesetzliche PV bezahlt hiervon etwa die Hälfte. Es fällt monatlich eine Differenz von etwa 1500 Euro an, die durch den Patienten bzw. dessen Familie aufgebracht werden muss. Wer also sein Eigentum schützen und seine Angehörigen entlasten möchte, sollte über den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung nachdenken. Weiterer Vorteil: Sie können freier entscheiden, wie und wo Sie leben möchten. Mit entsprechenden finanziellen Mitteln können Sie beispielsweise Betreuungskräfte beschäftigen, die Ihnen auch bei Pflegebedürftigkeit das Wohnen zu Hause weiterhin ermöglichen. Dabei lohnt es sich, dies so früh wie möglich zu tun: Je jünger und gesünder der zu Versichernde ist, desto niedriger sind die Beiträge. Aber auch mit fortgeschrittenem Alter ist ein Einstieg noch möglich, sofern keine schweren chronischen Krankheiten vorliegen und ein gewisses Alter noch nicht erreicht ist.
Bild: bigstockphoto.com / Wavebreak Media Ltd