“Low Carb” – Wissenswertes über kohlenhydratarme Kost

Zahlreiche Stars wie Beyoncé oder Heidi Klum haben es vorgemacht: Abnehmen mit Low Carb. Low Carb bedeutet frei übersetzt kohlenhydratarme Kost und ist mittlerweile auch in Deutschland weit verbreitet. Dabei werden kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Nudeln, Kartoffeln, Reis oder Brot reduziert und durch Fisch, Fleisch sowie vor allem Obst und Gemüse ersetzt.

Wie funktioniert Low Carb?

Kohlenhydrate werden gebraucht, um den Körper mit Energie zu versorgen. Er spaltet sie mithilfe von Insulin in Zucker auf, der ins Blut transportiert wird. Sind keine Kohlenhydrate vorhanden, werden die Fettreserven benutzt, um die benötigte Energie zu liefern. Dafür wird weniger Insulin eingesetzt als bei der Aufspaltung der Kohlenhydrate. Der konstant niedrige Insulinspiegel verhindert neue Heißhungerattacken. Eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten wirkt also gleich zweifach: Die eingelagerten Fette werden verbrannt, was durch die Reduzierung des Insulins, das die Fettverbrennung hemmt, verstärkt wird und erneuter Heißhunger wird vermieden.

Was darf man essen?

Es gibt viele verschiedene Ansätze einer Low Carb Ernährung, angefangen bei No Carb (keine Kohlenhydrate) bis zu moderaten Varianten, die weniger einer Gewichtsreduktion als der Gesundheit dienen sollen. Grundsätzlich setzen alle Ansätze auf viel Obst und Gemüse, kombiniert mit Produkten aus Eiweiß und Fett. Erlaubt sind also Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier, Tofu oder andere Sojaprodukte. Der Handel bietet mittlerweile auch zahlreiche Produkte extra für Low Carb Konsumenten an. Bei den Kohlenhydraten gehen die Meinungen auseinander. Einige möchten sie so wenig wie möglich auf dem Tisch sehen, andere Diäten unterscheiden zwischen guten und schlechten Kohlenhydraten. Für sie sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte oder Obst erlaubt, während Weißmehlprodukte oder Süßigkeiten vom Speiseplan zu streichen sind.

Bei der sogenannten Ketogenen Ernährung und auch bei LCHF (Low Carb High Fat) wird fast ganz auf Kohlenhydrate verzichtet bzw. werden diese nur aus Gemüse zugeführt. Und sogar beim Eiweiß muss man aufpassen, denn ein Zuviel an Protein wird vom Körper in Glucose, also in Zucker umgewandelt. Wer alles richtig macht, kommt nach wenigen Tagen in den Zustand der Ketose, d.h. dass der Körper auf Fettstoffwechsel umschaltet. Dabei entstehen im Körper weniger freie Radikale. Es gibt mehrere Studien, die auf positive gesundheitliche Auswirkungen der Ketogenen Ernährung hindeuten. Vor allem bei Krankheiten wie Epilepsie oder Krebs soll diese von Vorteil sein. Mehr Informationen finden Sie hier: Ketose und Ketogene Ernährung.

Vor- und Nachteile

Jede Diät hat ihre Vor- und Nachteile. Ernährungswissenschaftler raten schon lange, Weißmehlprodukte und Zucker für die Gesundheit zu reduzieren. Lesen Sie hier mehr über einen gesunden Lebensstil. Wenn Sie Ihre Essgewohnheiten langfristig umstellen, können Sie mit Low Carb außerdem effektiv Gewicht verlieren – jedoch auch mit dieser Ernährungsweise immer nur dann, wenn Sie weniger Kalorien aufnehmen, als Sie verbrennen. Entscheiden Sie sich jedoch für die extremere Variante des kompletten Verzichts auf Kohlenhydrate, können Nebenwirkungen in Form von Müdigkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen auftreten. Außerdem kann ein erhöhter Eiweiß- und Fettkonsum Herz, Gefäße oder die Leber schädigen. Mittel- und langfristig ist von “No Carb” also dringend abzuraten.

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Bild: Bigstockphoto.com / New Africa

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