Bei der Facialis-Parese handelt es sich um eine Gesichtslähmung, bei der der Gesichtsnerv beschädigt ist. Dieser versorgt die gesamten mimischen Muskeln, ist für den Lidschluss, die Geschmacksempfindung in der Zunge und die Erzeugung von Tränen und Speichel zuständig. Jährlich erkranken in Deutschland über 20.000 Personen, womit sie die häufigste Hirnnervenerkrankung darstellt. Betroffene sollten mit der Facialis-Parese-Behandlung so schnell wie möglich beginnen, um bleibende Schäden zu verhindern.
Grundsätzlich unterscheidet man die Gesichtslähmung in die periphere und zentrale Facialisparese. Bei ersterer ist der Gesichtsnerv selbst geschädigt, bei der zentralen Facialisparese hingegen liegt die Schädigung im Gehirn, also “zentral”.
Ursachenforschung meist aussichtslos
Bei zwei Dritteln der Facialis-Parese-Fällen kann die Ursache der Erkrankung nicht mehr benannt werden. In einem solchen Fall spricht der Mediziner von einer idiopathischen Lähmung des Gesichtsnervs. Das andere Drittel teilt sich in direkte Beschädigungen des Gesichtsnervs auf. Hier können bakterielle oder virale Infektionen, operative Eingriffe, Frakturen im Gesicht, Tumore sowie ein Schlaganfall die Ursache für die Gesichtslähmung sein.
Symptome kommen langsam und schmerzlos
Über mehrere Stunden oder Tage erschlaffen die Muskeln im Gesicht zusehends. In den meisten Fällen ist nur eine Gesichtshälfte betroffen, in der bestimmte Gesichtsausdrücke nicht mehr ausgeführt werden können. Lachen, Lidschluss oder Stirnrunzeln sind kaum mehr möglich. Außerdem kann beim Blick in den Spiegel ein Herunterhängen einer Gesichtshälfte beobachtet werden.
Schnelle Behandlung schützt vor OP
Der Patient sollte sich innerhalb der ersten drei Tage behandeln lassen, um bleibende Schäden zu verhindern. In diesem Fall gibt der Arzt Kortikosteroiden, welche eine abschwellende Wirkung haben und die Lähmung aufheben. Außerdem ist bei der Behandlung auf eine schnelle und dauerhafte Versorgung der Augen mit Flüssigkeit zu sorgen. Im schlimmsten Fall kann ein plastisch-chirurgischer Eingriff den Nervus facialis wiederherstellen.
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