Trockene Augen (Keratokonjunktivitis Sicca): Ursachen, Symptome, Therapie

Die meisten Menschen kennen das Gefühl, trockene Augen zu haben, das auch mit Rötungen einhergehen kann. In der Regel tritt es aber nur kurzzeitig und nur dann auf, wenn es einen akuten Anlass dafür gibt, also beispielsweise nach einer durchgemachten Nacht. Falls die Symptome nicht nach kurzer Zeit wieder verschwinden oder ohne erkennbaren Auslöser immer wiederkehren, kann es sich um eine der am weitesten verbreiteten Augenkrankheiten handeln, das sogenannte Sicca-Syndrom. Obwohl diese Erkrankung vielfältige Ursachen haben kann, lässt sie sich meist vergleichsweise einfach behandeln.

Unangenehm, aber ungefährlich: häufige Symptome

Viele vom Sicca-Syndrom Betroffene suchen erst spät ärztliche Hilfe, da sie die Symptome nicht ernst nehmen. Typisch für trockene Augen sind neben dem Gefühl von Kratzen und Brennen im Lidbereich vor allem die typischen Rötungen des Augapfels. Auch der Eindruck, dass sich ein Fremdkörper im Auge befindet, der sich nicht entfernen lässt, tritt häufig auf. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Aufenthalt in klimatisierten Räumen oder längere Arbeit am Computerbildschirm vorausgegangen ist. Bei manchen Menschen kann es auch zu einer verstärkten Lichtempfindlichkeit, geschwollenen Lidern und der Absonderung von Schleim kommen. Zudem kann die Verträglichkeit von Kontaktlinsen stark abnehmen. Schlimmere Folgen sind nicht zu befürchten; da die Erkrankung aber äußerst unangenehm werden kann, empfiehlt sich ein frühzeitiger Besuch beim Augenarzt.

Ursachen für trockene Augen

Trockene Augen, die wissenschaftlich auch als Keratokonjunktivitis Sicca bezeichnet werden, sind die Folge einer Störung des natürlichen Tränenfilms im Auge. Diese kann durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. In vielen Fällen liegt die Ursache der Erkrankung in der modernen Lebenswelt begründet: Die trockene Luft in klimatisierten Räumen, Tabakrauch und die intensive Nutzung von Computerbildschirmen können das Auge auf Dauer reizen. Zusätzlich können Kontaktlinsen, aber auch vorangegangene Augenbehandlungen zu trockenen Augen führen. Es ist aber auch möglich, dass dem Sicca-Syndrom eine andere Erkrankung zugrunde liegt. Dafür kommen beispielsweise Hormonstörungen, Allergien, Mangelerscheinungen, Rosazea, Autoimmunerkrankungen und rheumatische Arthritis infrage. Auch deshalb ist es wichtig, trockene Augen ärztlich abklären zu lassen.

Behandlung und Vorbeugung

Falls eine anderweitige Grunderkrankung zu trockenen Augen führt, muss selbstverständlich vorrangig diese behandelt werden. Unabhängig davon ist es aber notwendig, den Tränenfilm wiederherzustellen, da dieser für die Funktion des Auges unerlässlich ist. Dies wird je nach Art des Sicca-Syndroms durch die Gabe einer künstlichen Tränenflüssigkeit oder die Verwendung einer fetthaltigen Salbe erreicht. Bei schweren Verläufen können zudem Cortison- oder Cyclosporin-Präparate zum Einsatz kommen. Auch der zeitweise oder dauerhafte Verschluss der Tränenkanäle ist möglich. Falls die trockenen Augen durch Umweltfaktoren ausgelöst wurden, kann nach einer erfolgreichen Behandlung einem erneuten Auftreten leicht vorgebeugt werden. Dazu muss lediglich eine augenschonende Umgebung mit ausreichender Luftfeuchtigkeit geschaffen werden und bei der Bildschirmarbeit auf regelmäßige Pausen geachtet werden.

Bild: Bigstockphoto.com / fizkes

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