Chronisch schleichend krank durch chronisch leise Entzündung

Kann man diese These objektivieren ? Wie geht das ?

Die Silent Inflammation, die chronisch leise Entzündung, heißt so, weil sie in den klassischen Entzündungsparametern der Laboruntersuchung so leise ist, dass sie nicht auffällt. Diese chronische Entzündung führt aber zu ständigen Reparaturvorgängen der Zellen und damit zu einer beschleunigten Zellalterung. Auslöser für diese entzündlichen Fehlfunktionen :

  • Bauchlastiges Übergewicht, welches über vermehrte Apoptose (Zelltod) zur Freisetzung von entzündlichen Botenstoffen wie z. B. TNFa führt. Dieser Botenstoff wird aber auch bei Schuppenflechte, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Zahnprozessen etc. freigesetzt. Mit ihm werden auch Arteriosklerose, Gelenkentzündungen etc. in Verbindung gebracht.
  • Fehlbesiedlung im Darm. Häufige Ursachen dafür sind Giftrückstände der Nahrung. Nachgewiesen wurde dieses bereits für Glyphosate. Der Nachweis erfolgt über ein sogenanntes Biomonitoring. Weitere Ursachen könnten in Schwächen der exokrine Bauchspeicheldrüsenfunktion liegen. Die häufigsten Ursachen dafür sind chronische Anwendung von Magensäurehemmern. Bei weniger saurem Magen-pH muss auch weniger basischer Verdauungssaft in den Zwölffingerdarm gegeben werden, um den pH von 8,4 einzustellen. Solche Fehlverdauungen führen zur Bildung von biogenen Aminen, die wie eine Pseudoallergie und Histaminintoleranz zu Symptomen führen. Entzündungen der Darmwand können ein Leaky gut Syndrom, eine  Durchlässigkeit der Darmwand, erzeugen. Dadurch treten die Lebensmittel, die Sie zu diesem Zeitpunkt essen in die Blutbahn über und lösen dort eine Immunreaktion im Sinne einer Nahrungsmittelunverträglichkeit aus. Sport im anaeroben Bereich, Aufenthalte über mehr als 2000 m über NN oder Langstreckenflüge mit abgesenktem Sauerstoffgehalt in der Flugzeugkabine können hier zu ähnlichen Ergebnissen führen. Die Lipopolysaccharide der entzündlichen Darmflora können auch die Blut-Hirn-Schranke durchlässig werden lassen, wodurch Substanzen, die eigentlich nicht hirngängig sind, dennoch in das Gehirn kommen und hier Reizungen und Schäden auslösen können.
  • Fehlernährung mit einem hohen Omega-6-Fettsäure und Arachidonsäureanteil. Der Mensch kann nur zu 10 – 30 %  aus der pflanzlichen Omega-3-FS, alpha-Linolensäure, die EPA, Eicosapentoensäure, bilden. Um Entzündungsneutralität zu erreichen, muss der Quotient aus AA/EPA kleiner 2,5:1 sein
  • Hoher Anteil an schnell verfügbaren Kohlenhydraten oder auch Proteinen und deren Verwendung für die Zuckerneubildung mit nachfolgend erhöhtem Insulinbedarf und oft Entstehung der Insulinresistenz. Bei blutzucker-messen.net erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Thematik.
  • Belastung mit Schwer- und Übergangsmetallen als chronische Summation von Giften über die Lebenszeit. Trotz Umweltplakette und Herabsenkung der Grenzwerte für die Belastung am Arbeitsplatz oder im zivilen Umfeld zeigen Untersuchungen immer öfter einen Zusammenhang zwischen diesen Metallen und chronischen Erkrankungen bis hin zu Krebs.
  • Belastung mit Weichmachern und deren hormonähnliche Wirkung

Messwerte zu diesen Einflussgrößen sind ein der Aminosäurestatus, der Vergleich von Serum- und Vollblutelektrolytwerten, das lipidkorrigierte Coenzym Q10, der Fettsäurestatus aus der Wand der roten Blutkörperchen als Langzeitwert über 60 bis 90 Tage, das C-Peptid mit Blutzucker und Blutzuckerlangzeitwert, Stuhlanalysen auf den Kyberstatus und Parameter wie Pancreaselastase, alpha-1-Antitrypsin, sIgA, weitergehende Werte wie Isoenzyme von AP und LDH, CHE, GLDH, TEBK und Ferritin, Metalle in Stuhl und Urin, Biomonitoring etc.

Die Abhängigkeit und Beziehung der Messwerte zueinander erlauben dann weitergehende Interpretationen und Therapiekonzepte.

Was kann das sein ?

Ausgleich der Mängel, Ausleitung der Gifte als Therapiehindernis, Ernährungsanpassung.

Mehr dazu unter www.dr-wiechert.com.

Bild: Image courtesy of Michal Marcol / FreeDigitalPhotos.net

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