Wohnen im Alter: Wohnformen für Senioren

Viele Menschen haben Träume für die Lebensphase nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben. Ein Wohnortwechsel steht weit oben auf der Wunschliste, wenn die Arbeitsstätte als limitierender Faktor wegfällt. Stadt oder Land, Berge oder Meer – das soll jeder für sich entscheiden. Wichtig sind ein paar Überlegungen zur Wohnform. Ein Haus mitten im Wald, ohne störende Nachbarn, mag verlockend klingen – aber nur, solange der Senior für sein Grundstück sorgen und sich noch selbst ans Steuer setzen kann. Das Alter fordert irgendwann seinen Tribut. Dann ist eine barrierefreie Wohnung mit Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten und ärztlicher Versorgung im direkten Umfeld wahrscheinlich die bessere Wahl. Und nette Nachbarn sorgen dafür, dass Einsamkeit kein Thema ist.

Senioren unter sich

Sie leben am liebsten mit Altersgenossen? Das könnten Sie schon erreichen, indem Sie eine Wohnung in einem speziell auf die Bedürfnisse von Senioren ausgelegten Haus oder einer Siedlung mieten bzw. kaufen. Aber warum gehen Sie nicht einen Schritt weiter und ziehen in eine Wohngemeinschaft? Die WG ist nicht bloß etwas für Studenten. Als Senior nutzen Sie dieselben Vorteile: Ihre Privatsphäre in den eigenen Räumlichkeiten bleibt gewahrt, Gemeinschaftsräume werden zur Begegnungsstätte. Außerdem reduzieren Sie die Kosten, weil zum Beispiel nicht jeder Mitbewohner eine Küche oder eine Waschmaschine braucht. Auch die Fähigkeiten der Menschen in einer WG ergänzen sich oft prima. Der eine ist handwerklich geschickt und macht kleinere Reparaturen, dafür kennt sich ein anderer im bürokratischen Dschungel von Rente, Krankenversicherung und Finanzamt aus.

Mehrere Generationen unter einem Dach

Sie lieben den Kontakt mit der jungen Generation? Gespräche mit Menschen, die einen völlig anderen Background haben, können sehr bereichernd sein. Mehrgenerationen-Häuser oder entsprechend zusammengesetzte WG bieten dazu Gelegenheit und haben zudem einen recht praktischen Nutzen. Wohnen gegen Hilfe ist ein Modell, das vor allem in Universitätsstädten gelebt wird, wo es an bezahlbarem Wohnraum für Studierende mangelt. Senioren, deren Wohnungen oder Häuser nach dem Auszug der Kinder eigentlich viel zu groß sind, nehmen preisgünstig oder sogar kostenlos junge Menschen auf und bekommen dafür Unterstützung beim Einkauf, Kochen, Putzen, beim Onlinebanking oder einfach nur als Begleitung zu einem Spaziergang oder einem gemeinsamen Leseabend. Eine solche Wohnform sollte vertraglich abgesichert sein, damit keine falsche Erwartung entsteht. Faustregel: Pro Quadratmeter Wohnfläche dürfte eine Stunde Zeit pro Monat angemessen sein.

Versorgung bei Pflegebedürftigkeit

Sie benötigen aus gesundheitlichen Gründen professionelle Pflege? Grundsätzlich kommt ambulante Pflege oder die Versorgung durch Angehörige im eigenen Zuhause in Betracht. Sie sollten aber überlegen, ob der Umzug in eine Pflegeimmobilie nicht doch die bessere Lösung ist. Pflegeimmobilien gibt es in unterschiedlicher Ausgestaltung vom betreuten Wohnen (Servicewohnen) über die Seniorenresidenz bis hin zum klassischen Pflegeheim. Servicewohnen erfreut sich großer Beliebtheit bei älteren Menschen, die ihren Haushalt im Wesentlichen eigenständig führen können. Das Wohnungsangebot ist groß, weil private Kapitalanleger in solche Projekte investieren. Selbst ein fortschreitender Pflegegrad muss nicht den völligen Verlust von Privatsphäre bedeuten. Pflegeimmobilien werden von erfahrenen Betreibern langfristig gepachtet und sorgen für eine gute Kombination aus eigenem Wohnraum und hochwertiger Pflege.

Bild: Bigstockphoto.com / Kzenon

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