Gesundheitsvorsorge schon vor der Empfängnis: Was Sie bei Kinderwunsch beachten sollten

Als die Kinder einer Freundin, die jetzt schon größer sind, einmal fragten, wo und was sie waren, bevor sie auf die Welt kamen, da antwortete sie Ihnen: „Du warst ein Wunsch.“

Dass Sie begonnen haben, diesen Artikel zu lesen, zeigt, dass auch Sie einen Wunsch haben – einen Kinderwunsch. Noch wartet irgendwo da draußen Ihr Wunsch darauf, Wirklichkeit zu werden. Sie sind bereit, diesem Wunsch einen großen Raum in Ihrem Leben einzuräumen, ihn willkommen zu heißen, aus ganzem Herzen zu lieben und in seiner Entwicklung nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern. Eine wunderbare Aufgabe, eine wundervolle Vision für die Zukunft!

Eng verbunden damit ist – das erfährt wohl jede Mutter – die Sorge. Die Sorge um das Wohlergehen, die Gesundheit und das Glück unseres „Wunsches“. Und so ist es kein Zufall, dass Sie sich bereits bei Kinderwunsch auch Gedanken machen, wie Sie Ihrem Baby die besten Startvoraussetzungen mitgeben können.

Erste Schritte

Ist die große Entscheidung zur Familie, zum Baby, erst einmal gefallen, möchten die meisten Paare am liebsten sofort „loslegen“. Was viele nicht wissen: Bereits jetzt, also noch vor der Empfängnis, beginnt die Gesundheitsvorsorge für Ihr Baby!

Experten empfehlen daher zunächst den Gang zum Arzt. Lassen Sie Ihre allgemeine Gesundheit, Ihren Impfstatus sowie die Zahngesundheit überprüfen, sich in puncto Medikamente beraten, und informieren Sie sich über Empfehlungen zu Lebensführung und Ernährung bei Kinderwunsch.

Das alles kann nämlich entscheidend nicht nur zu Ihrer eigenen Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden beitragen, sondern ist auch Teil der Gesundheitsvorsorge von Anfang an.

3 Monate vor einer Schwangerschaft

Ratschläge zur Lebensführung und Ernährung bei Kinderwunsch sollten Sie idealerweise mindestens 3 Monate vor einer geplanten Schwangerschaft beachten. Das ist die Zeit, die Eizellen brauchen, um sich von Schädigungen erholen zu können. Ebenso ist es die Zeit, die eine neue Generation von Spermien für ihre Reifung benötigt.

Schädliche Einflüsse vermeiden

Sowohl Ei- als auch Samenzellen sind aufgrund ihrer besonderen Struktur leider recht sensibel gegenüber schädlichen Einflüssen. Daher gilt es, diese nun möglichst weitgehend zu minimieren. Selbstverständlich sollten Sie spätestens jetzt das Rauchen sowie jeglichen Drogenkonsum aufgeben. Alkohol und Kaffee dürfen Sie in Maßen genießen (sobald Sie schwanger sind, ist Alkohol für die künftige Mutter dann tabu). Vermeiden Sie anhaltenden Stress, streben Sie ein gesundes Gewicht an. Versuchen Sie darüber hinaus, schädliche Umweltbelastungen weitgehend zu vermeiden (Pestizide, Weichmacher in Plastik, Transfettsäuren im Essen etc.).

Zusätzlich Schutz und Versorgung sicherstellen

Streben Sie einen aktiven und gesundheitsbewussten Lebensstil an und achten Sie auf eine angemessene Versorgung mit wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und weiteren Mikronährstoffen. Diese legen wichtige Grundlagen für das gute Gedeihen Ihres Babys. Gleichzeitig haben sie wichtige Schutzfunktion. Besonders hervorzuheben ist die Folsäure. Eine gute mütterliche Versorgung mit diesem B-Vitamin senkt das Risiko für schwere kindliche Neuralrohrfehlbildungen nämlich deutlich! Da Nahrungsfolate aber sehr empfindlich sind und vom Körper nur schlecht aufgenommen werden, empfehlen die Gesundheitsorganisationen weltweit die zusätzliche Ergänzung künstlicher Folsäure bereits ab Kinderwunsch. Da auch weiteren Mikronährstoffen immense Bedeutung für eine gesunde Fruchtbarkeit und Kindesentwicklung zukommen, und die Versorgung im Alltag nicht immer optimal ist, empfehlen immer mehr Ärzte, sicherheitshalber bereits ab Kinderwunsch auf Folsäure in Kombination mit einer sinnvollen Rundumversorgung zu setzen. Besprechen Sie dieses Thema daher mit Ihrem Arzt.

Und bei Problemen?

Wenn Sie „es“ bereits ein Jahr lang versucht haben, aber noch immer keine Schwangerschaft eingetreten ist, empfiehlt sich abermals ein Gang zum Arzt. Sind Sie über 35, empfehlen viele Experten, sogar schon vorher zu gehen. Dabei kann festgestellt werden, ob körperliche Ursachen vorliegen, die eine Schwangerschaft unwahrscheinlich machen. Oft genügen schon kleine und wenig invasive Behandlungen, um dem Körper auf die Sprünge zu helfen.

Fruchtbarkeit kann gefördert werden

Eine zusätzliche Förderung der Fruchtbarkeit kann dann auch durch eine auf Ihre Situation angepasste ernährungsphysiologische Unterstützung erfolgen. So profitieren Männer mit eingeschränkter Spermienqualität deutlich von bestimmten, hochdosierten Antioxidantien, während Frauen bei Schilddrüsenproblemen besonders auf die Mineralstoffe Jod und Selen achten sollten. Wurde ein polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) festgestellt, gilt es, den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel wieder ins Lot zu bringen und bei Endometriose sind anti-entzündliche Nährstoffe angezeigt. Frauen im reiferen gebärfähigen Alter wiederum können Ihre Eizellqualität durch sogenannte mitochondriale Nährstoffe gezielt fördern.

Fazit

Bereits bei Kinderwunsch können Sie selbst auf vielfältige Weise dazu beitragen, dass aus Ihrem großen Wunsch bald ein wundervolles Abenteuer wird. Ein vermehrtes Augenmerk auf eine gesunde Lebensführung kommt der baldigen Erfüllung Ihres Kinderwunsches zugute und stellt die richtigen Weichen für die Gesundheitsvorsorge von Anfang an – damit Sie sich nicht allzu viele Sorgen um Ihren Wunsch machen müssen!sl

Bild: Bigstockphoto.com / Rawpixel.com

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