Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren – pflanzlich und tierisch, entzündlich: Wie geht entzündungsneutral?

Die alpha-Linolensäure (ALA) ist die pflanzliche Omega-3-Fettsäure. Den höchsten Gehalt hat das Leinöl. Als ungünstig gelten Sonnenblumen-, Distel-, Maiskeim-, aber auch Kürbiskern-, Soja- oder Erdnussöl, weil dort ein relativ hoher Anteil an pflanzlicher Omega-6-FS, der Linolsäure (LA) enthalten ist.

Der Körper kann die ALA zu 10 bis 30% in die tierische Omega-3-Fettsäure, die Eicosapentaensäure (EPA) umwandeln. Dieser Schritt ist abhängig von genetischen Bedingungen, ausreichend Magnesium, Zink, B-Vitaminen und Vitamin C. Ein „Zuviel“ an Insulin (Insulinrezeptorresistenz) ist hinderlich. Die EPA wirkt antientzündlich, schmerzlindernd, durchblutungsverbessernd, ist Ausgangssubstanz für die Bildung von Docohexaensäure (DHA), die antientzündlich wirkt und als Baustoff im Gehirn Verwendung findet. DHA wird aus EPA gebildet, das ist aber eine Einbahnstraße, so dass der Schwerpunkt der Versorgung auf dem EPA liegen muss.

LA findet sich in Getreide, Soja, Mais und oben erwähnten Ölen. Diese Nahrungsmittel werden überwiegend in der Tierzucht eingesetzt und zwar in der konventionellen, wie auch der biologisch ökologischen Tierzucht. Neben der antientzündlichen Di-homo-Linolensäure, die individuell unterschiedlich gut aus der LA gebildet werden kann, wird daraus die Arachidonsäure (AA) gebildet. Diese Arachidonsäure wirkt entzündlich, schmerzverstärkend und durchblutungseinschränkend. Klassischerweise werden bei solchen entzündlichen Schmerzzuständen sogenannte Cyclooxygenasehemmer eingesetzt. Das sind Medikamente wie Acetylsalicylsäure und nichtsteroidale Antirheumatika NSAR. Eine Blockierung der Cyclooxygenase bedeutet, dass die Entzündung und der Schmerz gelindert, die Durchblutung aber eingeschränkt wird. Die Wirkung führt auch nicht zu einer Verminderung der Arachidonsäure. Warum ist das wichtig?

Eine Entzündungsneutralität besteht erst dann, wenn das Verhältnis von AA zu EPA <2,5:1 ist.

Das wollen Sie genauer wissen? Dann nehmen Sie sich 10 Minuten für ein Video-Interview mit Dr. Dirk Wiechert  zu diesem Thema:

Bild: Image courtesy of adamr / FreeDigitalPhotos.net

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