So gesund ist baden

Raus aus dem Schmuddelwetter, rein in die heiße Badewanne. Kratzt es im Hals oder ist die Nase verstopft, hilft ein Erkältungsbad. Aber die kalten Tage dieses Winters liegen hoffentlich hinter uns. In wenigen Wochen freuen wir uns vielleicht schon über ein erfrischendes Bad nach einem verschwitzten Tag. Aber wie viele Bäder sind eigentlich gesund? Welche Temperatur ist am besten? Und wie lange darf man ins Wasser?

Ein tägliches Vollbad?

Das renommierte British Medical Journal veröffentlichte 2020 eine japanische Studie mit mehr als 30.000 Probanden zwischen 45 und 59 Jahren. Die Studie erstreckte sich über 19 Jahre und kam zu dem Ergebnis, dass ein tägliches Bad das Schlaganfallrisiko um 26 % und das Risiko eines Herzinfarkts sogar um 28 % senke. Das Ergebnis ist unter Medizinern nicht unumstritten. Vielleicht spielen andere Lebensgewohnheiten eine Rolle, etwa weil die badenden Menschen sich gleichzeitig gesünder ernähren oder mehr Sport treiben. Aber Entschleunigung und Stressabbau, den ein Bad in der Wanne oder im Hot Tub, dem modernen Badezuber, mit sich bringt, spielt sicher eine Rolle.

Die perfekte Temperatur

Die Badetemperatur spielt laut der oben zitierten Studie keine Rolle für die gesundheitlichen Vorteile. Die Autoren räumen allerdings ein, dass mit steigendem Alter das Risiko von Herz- oder Kreislauferkrankungen zunimmt, wenn das Badewasser zu heiß ist. Folgende Faustregeln für die Wassertemperatur gelten für gesunde Menschen:

  • Wer sich mit einem kurzen Bad erfrischen und neue Energie tanken möchte, bleibt etwas unter der Körpertemperatur, also bei etwa 35 °C.
  • Beim normale Entspannungsbad sollte die Wassertemperatur der Körpertemperatur von 37 °C entsprechen.
  • Ein Bad gleich vor dem Schlafengehen darf ein oder zwei Grad heißer sein. Das erleichtert das Einschlafen. Schaffen Sie dazu auch die passende Atmosphäre mit gedimmter Beleuchtung (vielleicht Kerzenschein) und, wenn Sie das mögen, leiser Musik.

Kaltes Abspülen der Beine vor dem Verlassen von Badewanne oder Badefass entlastet den Kreislauf. Ist das Herz nicht gesund oder haben Sie andere gesundheitliche Einschränkungen, zum Beispiel mit dem Blutdruck? Holen Sie besser ärztlichen Rat ein, denn zu heißes Wasser belastet den Körper stark.

Der Haut zuliebe: Badezeiten beschränken

Die Haut ist nicht nur unser größtes und schwerstes Organ, sie ist auch sehr leistungsfähig als Barriere gegen alles, was uns von außen schaden könnte. Aber nach zwanzig Minuten im Wasser muss auch die beste Barriere kapitulieren. Warten Sie nicht, bis die Haut an den Fingern schrumpelt. Begrenzen Sie die Badezeit auf eine Viertelstunde. Vor allem Schaumbäder können die Haut stark austrocknen. Dagegen hilft Eincremen nach dem Bad. Badesalze sind gut, weil sie die Feuchtigkeit in der Haut halten. Oder Sie nutzen gleich einen öligen Badezusatz. Das ist gesund für die Haut und besonders wichtig, wenn Sie öfter als ein oder zwei Mal wöchentlich ein Vollbad nehmen. So ein Ölbad lässt sich auch leicht selbst mischen, je nach Vorliebe etwa aus wenig Sandelholzöl und Jasminöl plus einer größeren Menge Weizenkeimöl als Basis. Nach einem Ölbad ist kein Eincremen nötig. Die Haut sollte zudem nicht abgespült oder trockengerubbelt werden.

Bild: Bigstockphoto.com / KostiantynVoitenko

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