Privat für Pflegekosten vorsorgen

ID-10041109Schon seit vielen Jahren sind Einzahlungen in die gesetzliche Pflegeversicherung für alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland verpflichtend. Die Kosten dafür werden jeden Monat in der Gehaltsabrechnung aufgelistet. Die Beträge, die dabei gezahlt werden, kommen den Krankenkassen zugute, die mit Hilfe dieser Einnahmen die Kosten für die Pflege von Patienten finanzieren, die in einer Pflegestufe eingestuft wurden.

Es gibt insgesamt drei verschiedene Pflegestufen, in denen Patienten jeweils unterschiedlich hohe Beträge für die Pflege und für damit verwandte Leistungen erhalten. Allerdings ist das Geld, das dabei von der Pflegekasse ausgezahlt wird, nicht immer ausreichend. Aus diesem Grund ist eine private Pflegevorsorge durchaus empfehlenswert, schließlich kann man dabei Geld für Leistungen erhalten, die von der gesetzlichen Pflegeversicherung gar nicht abgedeckt werden.

Beschäftigte, die schon Geld in die gesetzliche Pflegeversicherung einzahlen, fragen sich in der Regel, warum sie über diesen Betrag hinaus noch mehr Geld für das Alter zurücklegen sollten. Diese Frage lässt sich jedoch ganz leicht beantworten, schließlich handelt es sich bei der privaten Pflegevorsorge genau wie bei jeder anderen Versicherung um eine Absicherung gegen bestimmte Risiken. Die gesetzlich vorgeschriebene Versicherung deckt lediglich einen gewissen Mindeststandard ab; will man darüber hinaus noch Geld erhalten, muss man privat ebenfalls vorsorgen. Zudem ist die Pflege in vielen Fällen so teuer, dass man diese aus eigener Tasche gar nicht bezahlen könnte.

Ursprünglich wurde die gesetzliche Pflegeversicherung ins Leben gerufen, um auch im Pflegebereich – genau wie bei anderen medizinischen Leistungen – eine gewisse Grundabsicherung zu schaffen. Schon zum Zeitpunkt der Einführung im Jahr 1995 stand jedoch fest, dass die Pflegekosten für einen Patienten in vielen Fällen deutlich höher liegen würden als die Leistungen, die dieser von seiner Pflegekasse erhält. Diese Beträge werden von der privaten Pflegeversicherung abgedeckt.

Die private Absicherung lohnt sich für Männer und Frauen, die auch im hohen Alter nicht auf einen gewissen Lebensstandard verzichten wollen. Mit Hilfe der zusätzlichen Police wird es den Versicherten ermöglicht, gesetzliche Leistungen aufzuwerten und zu ergänzen. Da man nicht ausschließen kann, jemals selbst pflegebedürftig zu werden, gehört im Prinzip jeder Bürger zur Zielgruppe der Versicherer. Zudem werden Pflegekosten nach Unfällen oder besonderen Krankheiten von der Versicherung abgedeckt.

Auch für die Angehörigen eines Versicherten kann es sich lohnen, dass dieser eine private Versicherung abgeschlossen hat. Wenn die Kosten für die Pflege nicht aus dessen Vermögen abgedeckt werden können, kann es schließlich sein, dass die Angehörigen für einen Teil der Kosten aufkommen müssen. Das kann schnell hohe Beträge bedeuten, die sich durch den Abschluss einer privaten Pflegeversicherung umgehen lassen.

Von der Regierung werden Zahlungen in die private Pflegevorsorge mittlerweile auch unterstützt. Auf diese Weise sollen mehr Bürger dazu ermutigt werden, eine solche Versicherung abzuschließen. Seit dem 1. Januar 2013 werden Einzahlungen mit bis zu fünf Euro pro Monat bezuschusst. Obwohl dieser Betrag auf den ersten Blick relativ gering erscheint, dürfte er dazu führen, dass die private Vorsorge auch im Bereich der Pflege für viele Menschen künftig noch attraktiver wird. Gleichzeitig bedeutet das, dass die hohen Kosten, die für die Pflege in den kommenden Jahren gezahlt werden müssen, zu einem Teil durch private Versicherungen abgefangen werden können.

Mehr zum Thema lesen Sie in der Seniorenzeitung Hainstädter Spätlese.

Bild: Image courtesy of Ambro / FreeDigitalPhotos.net

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