Atemschutzmasken: Arten, Schutzwirkung und richtige Anwendung

Im Bereich der Masken, die vor einer Übertragung von Viren & Co schützen sollen, gibt es sowohl Unterschiede in der Schutzwirkung als auch der korrekten Begrifflichkeit. Es ist zwischen Mund-Nase-Schutz, Atemschutzmasken und Stoffmasken zu unterscheiden:

Die drei Arten von Schutzmasken

1.      Der Mund-Nase-Schutz (MNS)

Beim Mund-Nase-Schutz handelt es sich um ein Medizinprodukt, das unter anderem der Europäischen Norm EN 14683 für Medizinische Gesichtsmasken unterliegt. Vielen ist es auch als OP-Maske oder chirurgische Maske ein Begriff. Der MNS ist dazu vorgesehen, Spritzer von Flüssigkeiten abzuhalten und schützt in erster Linie die Mitmenschen des Trägers vor Tröpfchen, die dieser über Mund und Nase abgibt. Wer einen Mund-Nase-Schutz aufsetzt, ist selbst aber immerhin vor größeren Sekrettröpfchen abgeschirmt. Einen zuverlässigen Schutz gegen Viren bietet der MNS für die tragende Person jedoch nicht.

2.      Mund-Nasen-Masken

Nicht zu verwechseln ist der medizinische Mund-Nase-Schutz mit Mund-Nasen-Masken aus Stoff. An solche Masken werden keinerlei Anforderungen gestellt, es handelt sich um vielmehr um Bekleidungsgegenstände oder Accessoires. Dementsprechend bieten sie weder für den Träger noch für dessen Mitmenschen einen hundertprozentigen Schutz vor einer Virenübertragung. Sinnlos sind sie deswegen jedoch nicht: Auch Stoffmasken halten größere Tröpfchen zurück, was für beide Seiten von Vorteil ist. Außerdem verhindern sie, dass sich die tragende Person mit ihren Händen, die kontaminiert sein können, an Nase und Mund fasst. Nicht zuletzt sorgt das Tragen einer Mund-Nasen-Maske dafür, dass sowohl der Träger als auch die umgebenden Personen permanent daran erinnert werden, den derzeit so wichtigen Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten.

3.      Partikelfiltrierende Halbmasken (FFP-Masken)

FFP-Masken (die Abkürzung von filtering face piece) sind Atemschutzmasken im eigentlichen Sinn. Sie halten nicht nur Flüssigkeiten, sondern zusätzlich auch Partikel und Aerosole ab. Geprüft werden sie nach der EN 149, der Norm für Partikelfiltrierende Halbmasken. Atemschutzmasken gibt es in drei Abstufungen: Während FFP1-Masken Partikel von ungiftigem Staub und Rauch abhalten, schützen FFP2-Masken zusätzlich vor krebserregenden Stoffen. FFP3-Masken bieten darüber hinaus auch Schutz vor radioaktiven Partikeln sowie vor Bakterien, Viren und Pilzsporen.

FFP-Masken sind mit und ohne Ausatemventil erhältlich. Wichtig zu wissen ist, dass Varianten mit Ausatemventil ausschließlich den Träger der Maske schützen. Sollen gleichzeitig auch andere – beispielsweise Patienten – vor einer Übertragung von Viren oder Bakterien sicher sein, muss eine FFP-Maske ohne Ausatemventil eingesetzt werden. Für den medizinischen Bereich ist dann eine offizielle Zulassung nach EN 14683 erforderlich. Je nach Art und Beschaffenheit der Atemschutzmaske bekommt der Träger nur schwer Luft. Für den Alltagsgebrauch sind FFP-Masken daher oft ungeeignet.

Die richtige Anwendung

Egal welche Maske Sie nutzen – diese Art von Schutzkleidung sollte grundsätzlich nur mit sauberen Händen an den seitlichen Bändern angefasst und die Innenseite nie berührt werden. Das Material sollte möglichst eng an Nase, Kinn und Wange anliegen. Ein Bart kann daher die Schutzwirkung beeinträchtigen. Bei Stoffmasken unterstützt ein Draht im Nasenbereich das enge Anlegen und dient zudem dazu, dass die Nase nicht so stark nach unten gedrückt wird, was beim längeren Tragen relativ unangenehm sein kann. Ist die Maske durchfeuchtet, sollte sie abgenommen und durch eine trockene ersetzt werden. Die Außenseite eines solchen Produkts ist nach der Anwendung als potenziell kontaminiert zu betrachten.

Während MNS und viele FFP-Masken Einmalartikel sind und nach dem Tragen entsorgt werden, sind Stoffmasken wiederverwendbar. Je nach Art der kursierenden Viren sollten diese nach der Anwendung bei mindestens 30 oder 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Ist Schutzausrüstung knapp, können unter Umständen auch MNS und FFP-Masken mehr als ein Mal verwendet werden. Einige FFP-Masken sind sogar für die Wiederverwendung vorgesehen und entsprechend mit einem R (reusable) gekennzeichnet. Dass jede Art von Maske bei mehrfachem Verwenden ausschließlich von einer Person zu tragen ist, ist selbstverständlich. Eine benutzte Maske sollte so gelagert werden, dass sie trocknen und an der Innenseite nicht kontaminiert werden kann. Grundsätzlich sollten bereits getragene Masken nicht in geschlossenen Behältnissen aufbewahrt werden.

Bild: Anna Shvets / Pexels

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