PCR-Test, Selbsttest & Co: Welcher Corona-Test ist der richtige?

Auch wenn die dritte Welle in Deutschland gebrochen scheint, wird uns die Covid-19-Pandemie noch lange Zeit beschäftigen. Um Lockerungen zu ermöglichen, ist neben Impfungen und dem Tragen von Masken eine umfassende Teststrategie entscheidend. Dabei geht es nicht nur um die offiziellen Tests, die Voraussetzung für bestimmten Freiheiten sind. Der richtige Einsatz von Selbsttests ist ein wichtiger Schlüssel im Kampf gegen die Pandemie.

PCR-Test

Die Abkürzung PCR steht für den englischen Ausdruck polymerase chain reaction (Polymerase-Kettenreaktion). Bei diesem Testverfahren entnimmt medizinisches Fachpersonal eine Probe aus den Atemwegen, meist aus dem Rachenraum. Im Labor wird eventuell vorhandene Erbsubstanz des Sars-CoV-2-Virus per Kettenreaktion vervielfältigt, sodass ein direkter Nachweis möglich ist. Die Methode ist sehr zuverlässig, aber aufwändig. Das Laborergebnis liegt in der Regel erst nach etwa 24 Stunden vor. Deshalb sind PCR-Tests nicht geeignet, um Infektionsketten schnell zu unterbrechen. Mittlerweile gibt es zwar PCR-Schnelltests, die vor Ort ausgewertet werden können und innerhalber einer Stunde ein Ergebnis liefern, sie sind aber weniger zuverlässig. PCR-Tests sind sinnvoll einzusetzen in konkreten Verdachtsfällen, also wenn in Zusammenhang mit nachgewiesenen Kontakten Symptome auftreten oder die einfacheren Tests ein positives Ergebnis zeigen. Es handelt sich hier also um medizinische Diagnostik, nicht um einen vorsorglichen Test.

Antigen-Test (Schnelltest)

Wenn heute von Schnelltests die Rede ist, sind damit fast immer sogenannte Antigen-Tests gemeint. Sie werden in Arztpraxen, Apotheken und Testzentren durchgeführt. Wie beim PCR-Test entnehmen Fachleute eine Probe aus Nase oder Rachen. Die Probe muss aber nicht eingeschickt werden. Bereits nach 15 bis 30 Minuten sind Protein-Bausteine des Virus nachweisbar. Antigen-Schnelltests werden vorsorglich angewendet, zum Beispiel am Arbeitsplatz oder um Zutritt zu einem Geschäft oder Frisörsalon zu erhalten. Sie sind zwar weniger zuverlässig als PCR-Tests, können aber einen Verdacht auf Covid-19 sehr viel schneller liefern. Begeben sich Betroffene dann in Selbstisolation und bestätigen (oder widerlegen) das Ergebnis durch einen PCR-Tests, können viele Folgeansteckungen vermieden werden.

Selbsttest

Selbsttests wie die von Virshields sind an vielen Stellen frei verkäuflich – online, in der Apotheke und im Einzelhandel. Die Tests werden erst nach erwiesener Zuverlässigkeit behördlich freigegeben. Es handelt sich dabei ebenfalls um Antigen-Tests, jedoch für die Eigenanwendung. Die Durchführung dieser Corona-Tests entspricht in etwa dem Verfahren bei “offiziellen” Antigen-Schnelltests. Trotzdem sind sie keine Türöffner wie diese. Der Grund dafür ist, dass niemand die korrekte Anwendung überwacht – jeder könnte beim Abstrich unabsichtlich einen Fehler machen oder vorsätzlich betrügen und sich damit trotz Infektion einen Frisörtermin verschaffen, was wiederum Personal und andere Kunden gefährdet. Dennoch sind die vorbeugenden Selbsttests ein wichtiger Bestandteil der Teststrategie. Vor einem Besuch bei einem gefährdeten Mitmenschen, einer Fahrt auf engem Raum im selben Auto oder einer Feier im erlaubten kleinen Rahmen können alle Teilnehmer mit einem freiwilligen Selbsttest eine Gefahr für die anderen mit einiger Gewissheit ausschließen. Ein positives Testergebnis sollte auch hier in Selbstisolation und einem diagnostischen PCR-Test münden.

Antikörper-Test

Der Antikörper-Test unterscheidet sich wesentlich von den drei zuvor beschriebenen Arten von Corona-Tests. Der im Labor durchzuführende Test weist in einer Blutprobe Antikörper nach, die auf eine überstandene Covid-19-Erkrankung hindeuten. Der Antikörper-Test erlaubt keine Aussage darüber, ob eine Person weiterhin infektiös ist. Es lässt sich auch nicht sicher bestimmen, wie lange die Infektion zurückliegt und ob durch die Antikörper Schutz vor einer erneuten Ansteckung besteht.

Bild: Bigstockphoto.com / cm4k

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